Mobilität ist ein wichtiger Standortfaktor und einer der maßgeblichen Faktoren für Wirtschaftswachstum und Attraktivität einer Region. Die Mobilität trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit einer Region zu sichern und die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger auf einem hohen Niveau zu gewährleisten.
In diesem Bewusstsein sind in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen worden, neben zahlreichen Maßnahmen im kommunalen Bereich, auch auf regionaler Ebene leistungsstarke Verkehrsstrukturen zu errichten. Allerdings konnten aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel die in den Planungen vorgesehenen Maßnahmen nicht so schnell umgesetzt werden, wie es vom wachsenden Verkehrsbedarf her notwendig gewesen wäre.
Parallel zu den vorgenannten Maßnahmen im Individualverkehr sind auch im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in den zurückliegenden Jahren viele Maßnahmen umgesetzt worden, die das Angebot quantitativ und qualitativ verbessert haben. Dies hat zu einer signifikanten Steigerung der Nachfrage im ÖPNV geführt. Aber auch für die Ausbaumaßnahmen des ÖPNV, insbesondere des Schienenpersonennahverkehrs, ist festzustellen, dass die Mittel für den Infrastrukturausbau nur begrenzt zur Verfügung stehen und sich die Situation aufgrund der Situation in den öffentlichen Haushalten in absehbarer Zeit nicht wesentlich verbessern wird. Gleichzeitig ist jedoch mit beträchtlichen Steigerungen in der Verkehrsnachfrage zu rechnen.
»Mit dem Mobilitätsmasterplan haben wir, unter Einbeziehung der im Bereich Mobilität und Verkehr maßgeblich zuständigen Institutionen und Behörden, eine Übersicht der im Hinblick auf die Sicherung der Mobilität in der Region bedeutsamsten Aktivitäten zusammengestellt.«
Ausgehend von den Prognosen zur Entwicklung der Verkehrsnachfrage im Personen- und Güterverkehr in den nächsten 20 Jahren wird angeführt, mit welchen Maßnahmen die Mobilität in der Region gesichert und verbessert werden kann.
Die zahlreichen Infrastrukturmaßnahmen in den Bereichen Straße und Schiene, die in der Region Frankfurt RheinMain geplant sind, erfordern ein Budget, das derzeit von der öffentlichen Hand bei weitem nicht zur Verfügung gestellt werden kann.
Unter Einbeziehung von namhaften nationalen und regionalen Experten wurde ein Bewertungsverfahren entwickelt, mit dem grundsätzlich bauwürdige Straßen- und Schieneninfrastrukturmaßnahmen in eine Reihung in Bezug auf die Dringlichkeit ihrer Realisierung unter dem Gesichtspunkt eines Höchstmaßes an Mobilitätssicherung gebracht werden konnten. Im Ergebnis liegt eine Liste der im Hinblick auf die Mobilität in der Region wichtigsten Projekte vor. Dabei werden die Maßnahmen des ÖPNV neben den Maßnahmen des Straßenverkehrs betrachtet.
»Unsere Übersicht bezieht sich wegen ihrer regionalen Grundstruktur in erster Linie auf Maßnahmen des Bundes und des Landes unter Berücksichtung der Finanzierungsmöglichkeiten.«
Erstmalig wurde durch Einbindung aller Bundes- und Landesstraßenbaumaßnahmen ein Katalog erstellt, aus dem sich ergibt, welchen Beitrag zur Mobilitätssicherung in der Region eine einzelne Maßnahme bzw. ein Bündel von Maßnahmen leistet.
Der Mobilitätsmasterplan beschränkt sich nicht nur auf die konsensuale Festlegung der Priorität der Verkehrsinfrastruktur, sondern gibt auch Hinweise, wie die Multimodalität der Mobilität in der Region insgesamt gefördert werden kann. Maßnahmen im Verkehrs- und Mobilitätsmanagement unterstützen eine effizientere Nutzung von bestehenden Verkehrsinfrastrukturen. Hierzu gehören neben Verkehrsbeeinflussungsanlagen Informationssysteme, die eine bessere Vorbereitung von Fahrten erlauben und Aufklärung über die Nutzung alternativer Mobilitätsangebote und einfacher zu nutzende Zahlungssysteme geben.
Heike Mühlhans
Einzelheiten zum Projekt wurden in einem Bericht veröffentlicht, der hier zum Download zur Verfügung steht: