Das Thema Nahmobilität gewinnt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zunehmend an Bedeutung. So sind seniorengerechte Angebote für die alternde Bevölkerung unverzichtbar. Ebenso wichtig ist die Ansiedlung von Familien mit Kindern für die Zukunft insbesondere von kleineren Städten und Gemeinden.
Bei der Gestaltung von Mobilitätsangeboten ist dies entsprechend zu berücksichtigen. Die Kreisver-kehrsgesellschaft (KVG) Main-Kinzig hat deshalb im März 2010 den „Familienbus Erlensee“ in Betrieb genommen. Zwei Ortsbuslinien sorgen ab sofort für eine gut nahräumliche Erschließung der Erlenseer Ortsteile. Das Angebot ist Teil der Produktfamilie „plusbus“ und richtet sich an die Zielgruppe Senioren und Familien mit Kindern. Die Einführung des Busses wurde durch die ivm unterstützt und begleitet.
Erste Ergebnisse aus zwei bislang durchgeführten Nutzerbefragungen zeigen, dass das System Familienbus sehr positiv in Bezug auf Einsatzfahrzeug, Haltestellenerkennbarkeit, Fahrplanmerkbarkeit und Fahrpreis bewertet wird. Fahrgästenutzen das neue Angebot in erster Linie für private Erledigungen. Immerhin über die Hälfte der Befragten gab an, dadurch nun häufiger unterwegs zu sein.
Die Nachfrage entsprach jedoch noch nicht den Erwartungen der KVG. Eine bessere Kommunikation des Angebotes an die Zielgruppen wird dabei als Schlüssel zu einer höheren Akzeptanz gesehen. Bislang waren die befragten Nutzer auf den Familienbus häufig durch Gespräche, die Sichtbarkeit des neuen, mit auffälliger Beschriftung versehenen Fahrzeugs sowie durch Wahrnehmung der zusätzlich eingerichteten Haltestellen aufmerksam geworden. Aktionen wie die Ausgabe von Flyern, Artikel in (Gratis-) Zeitungen und eine Veranstaltung am Erlenseesonntag konnten demnach bislang nicht die erhoffte Breitenwirkung erzielen. Die Erschließung neue Kommunikationsformen und –kanäle steht deshalb in der folgenden Umsetzungsstu-fe im Vordergrund.
Heike Mühlhans