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Bund fördert regionales Verkehrsmanagement

8,7 Millionen Euro für den Aufbau eines regionsweiten Verkehrsmanagements in der Region Frankfurt RheinMain

Am 19. Dezember 2019 überreichte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer einen Förderbescheid über 8,7 Mio Euro zum Aufbau eines regionalen, zuständigkeitsübergreifenden Verkehrsmanagements an die ivm. Sabine Groß, Stadträtin der Stadt Offenbach am Main und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der ivm nahm den Förderbescheid entgegen. „Damit haben wir nun die einmalige Chance für die Region abgestimmte Strategien und Maßnahmen zur Verkehrssteuerung flächendeckend umzusetzen“, so Sabine Groß, „Unsere Bemühungen um eine bessere Luft in unseren Städten, so auch in Offenbach, können mit dem Vorhaben der ivm und der Region wirkungsvoll unterstützt werden. Lenkungs- und Steuerungsmaßnahmen enden damit nicht mehr wie bisher an unserer Stadtgrenze.“

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (e.v.l.) überreicht Vertretern der Region Frankfurt RheinMain den Fördermittelbescheid für #Saubere Luft: H. Mühlhans (2.v.l), Geschäftsführerin der ivm; R. Bernhard (3.v.l.), ivm; S. Groß, Stadträtin Offenbach am Main (3.v.r.); Prof. K. Ringat (e.v.r.), Geschäfsführer des RMV

Es ist Alltag in der Region Frankfurt RheinMain. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastungen auf unserem Straßennetz führen bereits kleine Ereignisse wie ein liegengebliebenes Fahrzeug zu langandauernden Behinderungen. Die Städte Frankfurt am Main, Offenbach am Main, Darmstadt, Wiesbaden, Rüsselsheim und Mainz sind zudem gefordert, wirksame Maßnahmen zur dauerhaften Reduktion der NOx-Belastung vorzulegen und umzusetzen. Hierzu setzen sie vor allem auch auf ein dynamisches, umweltsensitives Verkehrsmanagement. Dieses wird im Förderprogramm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ durch das BMVI gefördert und befinden sich in Frankfurt am Main, Darmstadt, Offenbach, Wiesbaden und Mainz bereits in der Umsetzung.

Verbesserte belastungsabhängige Anpassungen der Ampelsteuerungen, LKW-Durchfahrtsbeschränkungen, Busbeschleunigung durch eine priorisierte Grünzeitenfreigabe für Busse oder aber auch die Beschränkung der Zufahrten durch eine sogenannte Zuflussdosierung sind nur einige der Maßnahmen, die von den Städten durch den Aufbau bzw. die Erweiterung ihrer Verkehrsmanagementzentralen umgesetzt werden.

Über Stadtgrenzen hinaus gedacht

„Aktuell beschränken sich diese Maßnahmen jedoch auf den jeweiligen Zuständigkeitsbereich der einzelnen Städte. Die Potenziale eines umfassenden Verkehrsmanagements werden derzeit nicht ausgeschöpft“, fasst Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm, die Ausgangslage zusammen. „Verkehrsteilnehmer, die aus der angrenzenden Region in die Innenstadtbereiche pendeln oder diese durchfahren, können mit den vorhandenen räumlich begrenzten Lenkungsstrategien daher erst an der Stadtgrenze erreicht werden. Die Voraussetzungen für eine Umsetzung der Strategien und Maßnahmen in den umliegenden Landkreisen, Städten und Gemeinden ist zudem auf technischer Seite aktuell nicht oder nur sehr rudimentär gegeben. Allein aus technischer Sicht ist somit eine abgestimmte Verkehrssteuerung über Zuständigkeitsgrenzen hinweg nicht möglich.“

Daher ist eine Vernetzung der zuständigen Aufgaben- und Verkehrsträger in der Region Frankfurt RheinMain erforderlich, um den zuständigkeitsübergreifenden Austausch von Informationen und Steuerungsstrategien abzustimmen und gemeinsam technisch umsetzen zu können. So können Synergien zur Verbesserung des Verkehrsflusses und Minimierung der negativen Auswirkungen des Verkehrs besser genutzt werden.

Zu den grundlegenden Strategien gehören die Vermeidung von Kfz-Fahrten, die Verlagerung von bereits angetretenen Kfz-Fahrten an P+R-Standorten auf den ÖPNV, sowie die Verringerung des Aufkommens im Straßenverkehr durch eine zeitliche und räumliche Verlagerung.

Zusammenarbeit mit Aufgabenträgern

„Wie genau die passenden Strategien und Maßnahmen aussehen und welche technischen Voraussetzungen hierfür geschaffen werden müssen, werden wir nun zu Beginn des Vorhabens mit den Aufgabenträgern in der Region erarbeiten und abstimmen“, erläutert Rüdiger Bernhard, der zuständige Projektleiter für das Vorhaben. „Diese werden im Rahmen einer Strategievereinbarung einvernehmlich und verbindlich von den Aufgabeträgern festgelegt. Die Strategievereinbarung definiert damit genau, in welchen Situationen der Verkehr wie gelenkt wird und welche Maßnahmen hierzu ergriffen werden. Aufgabenträger behalten dabei in jedem Fall ihre Entscheidungshoheit. Dies ist zentrale Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ In der zweiten Phase des Vorhabens wird dann der Aufbau der erforderlichen Infrastruktur vor Ort erfolgen.

Hessen Mobil wird das Vorhaben aktiv als Partner unterstützen. „Wir liefern nicht nur wesentliche Planungsgrundlagen für die Abstimmung der Strategien, sondern sind auch als Baulastträger für die Bundes- und Landesstraßen und Betreiber verkehrstechnischer Infrastruktur maßgeblich an der Umsetzung beteiligt“, betont Gerd Riegelhuth, Präsident von Hessen Mobil. „Unsere rund um die Uhr besetzte Verkehrsmanagementzentrale hat im Rahmen des regionalen Verkehrsmanagements  schon seit langem zentrale Aufgaben“.

„Dank der Fördermittel profitieren wir auch im Hochtaunuskreis konkret von dem Vorhaben. Bisher hatten wir nur wenig Möglichkeit auf geänderte Verkehrssituationen in unseren Städte zu reagieren, wenn z. B. aufgrund von Störungen und Staus auf der A66, A5 oder A661 die Verkehre unserer Ortsdurchfahrten belastet waren“, unterstreicht Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises und Aufsichtsratsvorsitzender der ivm, den konkreten Mehrwert des Vorhabens. „Die ivm vereint zudem als regionale Gesellschaft bereits nahezu alle relevanten Aufgabenträger für dieses Vorhaben. Damit sind wir bereits bestens aufgestellt, ein solches Vorhaben regionsweit anzugehen.

Der Aufbau des regionalen zuständigkeitsübergreifendes Verkehrsmanagements wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Sofort Programms Saubere Luft und der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ mit einer Laufzeit von fünf Jahren mit rund 8,7 Mio Euro gefördert. Die Erarbeitung und Umsetzung wird durch die Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement koordiniert und gemeinsam mit den Städten und Landkreisen vorangetrieben. Hessen Mobil unterstützt das Vorhaben als Partner.

[one_half][framed_box width=“300px“ rounded=“false“ bgColor=“#ffffff“]Ansprechpartner

Heike Mühlhans

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